Vielen Dank an dieser Stelle für alle Herzchen, Däumchen und lieben Worten von euch - es war schön, zu wissen, dass dieses Thema auf so viel Interesse stößt und ich scheinbar nicht ganz bekloppt bin, so was an Karneval zu machen. Für mich war es definitiv genau der richtige Zeitpunkt denn bedingt durch die jecken Tage hatte ich, die gar nicht so jeck ist, viel Zeit und Ruhe, mich auf das Experiment Detox einzulassen.
Wie versprochen möchte ich nun meine Erfahrungen für euch zusammen fassen und habe mir überlegt, dies tageweise zu machen und mir meine Speiseplan-Fotos zunutze zu machen. Im Vorfeld hatte ich mir alle notwendigen Information, wie Was darf ich wann essen? Was ist nicht erlaubt?, in einer Tabelle notiert, da in der Übersicht im Buch nur die Oberbegriffe, z.B. Gemüse, genannt waren. Außerdem war ich einkaufen und hatte mich mit ausreichend Obst und Gemüse für die ersten Tage eingedeckt. Ach ja, und am Abend vorher waren wir noch lecker Schnitzel mit Pommes essen... Vorbereitung ist alles! Und dann ging es auch schon los.
Der Einstieg in die Woche lief richtig gut, wobei mir beim all morgenlichen Glas Wasser (lauwarm) direkt nach dem Aufstehen fast schlecht wurde. Plan für die nächsten Tage: das Wasser auf Zimmertemperatur und erst eine halbe Stunde nach dem Aufstehen (und trotzdem als allererste Nahrungsaufnahme für den Tag) trinken. Das klappte besser.
Ansonsten glaube ich, dass der erste Tag mit der einfachste ist. Es ist zwar eine Herausforderung, den ganzen Tag nur Obst zu essen, aber ich war total motiviert, so dass es gut klappte. Morgens habe ich im Büro einen Apfel und eine Birne gemümmelt, mittags gab es Ananas und eine Schüssel Obstsalat, abends dann den restlichen Obstsalat. Zwar hatte ich Appetit auf alles mögliche andere, aber Hunger hatte ich tatsächlich keinen.
Den Obstsalat hatte ich bereits am Abend vorher vorbereitet, da es schon einige Zeit braucht, Honigmelone, Kiwis, Äpfel, Birnen und Nektarinen zu schälen und kleinzuschneiden. Ich bin kein Morgenmensch und bereite daher das Essen für den nächsten Tag gerne schon am Vorabend vor.
Eine Kartoffel zum Frühstück? Hmm, das ist nicht unbedingt meine Vorstellung von einem leckeren Frühstück, aber wenn es hilft... Außerdem war ich froh, nach dem Obst-Tag etwas anderes essen zu können. Da ich an diesem Tag von zu Hause gearbeitet habe, konnte ich mir meine Kartoffel frisch kochen (ansonsten hätte ich auch das am Vorabend gemacht) und mit etwas Kokos-Öl genießen.
Mittags gab es dann eine große Rohkostplatte mit Paprika, Tomaten, Gurke, Möhre und Kohlrabi; abend hab ich mir die restlichen Möhren und Paprika zusammen mit frischem Brokkoli in den Wok geschmissen und mit etwas Gemüsebrühe köcheln lassen. Mhhhh, sehr lecker und endlich etwas Warmes im Bauch!
An Tag 2 merkte ich nämlich schon deutlich, dass es meinem Körper an Energie mangelte, denn mir war eigentlich den ganzen Tag über kalt. Aber mit viel Pfefferminz Tee, dicken Wollsocken und dem Wok-Gemüse am Abend ging es.
Zugegeben: An Tag 3 konnte ich eigentlich kein Obst und Gemüse mehr sehen bzw. hatte Heißhunger auf alles Mögliche andere. Nudeln mit Soße, Kartoffeln mit Spinat und Spiegelei, Brot mit salziger Butter... Ich hätte alles essen können! Aber ich hielt mich tapfer an den Plan und aß quasi eine Mischung aus den zwei vorherigen Tagen: morgens und mittags Obstsalat, abends Gemüse aus dem Wok.
Hunger hatte ich keinen, denn sowohl beim Obstsalat als auch bei der Gemüsepfanne könnte ich mir eine große Portion. Zusammen mit den fast drei Litern Wasser und Tee, die ich über den Tag verteilt getrunken hatte, sättigte mich das den ganzen Tag. Appetit hatte ich trotzdem, aber es war sehr hilfreich, dass wir am Abend bei Helge Schneider in der Philharmonie waren, so dass ich abgelenkt war und gar nicht in die Versuchung kam, doch etwas anderes zu naschen.
Tag 4 fiel bei mir auf einen Samstag und ich hatte die grandiose Idee, morgens schwimmen zu gehen, um für die im Sommer anstehenden Schwimm-Events zu trainieren. Soweit so gut, nur hatte ich irgendwie ganz vergessen, zumindest mal eine Banane zu frühstücken. Blöde Idee! Das fand mein Körper dann gar nicht so lustig und beim Bahnen schwimmen merkte ich sofort, dass es einfach nicht rund lief und es mir an Konzentration und Energie mangelte.
Blöderweise gestaltete sich außerdem mein Heimweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwieriger als gedacht (Verkehrsunfall und Sperrungen wegen Karneval) und ich musste erst einmal eine halbe Stunde zu Fuß bis zu einer alternativen Haltestelle laufen. Zwar hatte ich Wasser dabei, aber keine Bananen, um endlich mal was zu essen. Ganz blöde Idee! Zum Glück holte mich der Herr Bär an unserer Bahnhaltestelle ab, drückte mir erst einmal Bananen in die Hand und brachte mich nach Hause.
Zu Hause angekommen hab es dann weitere zwei Bananen als Milchshake mit Zimt und Chia-Samen. Schmeckte wirklich gut, aber Mandelmilch pur ist gar nicht mein Fall. Später schnitt ich mir noch Bananen in Scheiben und bestreute sie mit Zitronensaft und Zimt. Sehr lecker! Dank der neuen Energie konnte ich mich dann abends auch endlich dazu aufraffen, Gemüsesuppe zu kochen. Dazu habe ich einfach Suppengrün mit Zwiebeln und Knoblauch angedünstet, anschließend Wasser und klein geschnittenen Wirsing dazu gegeben und etwas gewürzt. Das machte satt und wärmte zudem noch schön von innen, denn kalt war mir auch an Tag 4.
Ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf Tag 5 (Sonntag) gefreut habe. Nach vier Tagen mit Obst und Gemüse gab es endlich Fleisch. Wir essen gar nicht so viel Fleisch (Aufschnitt zum Beispiel so gut wie nie) und schon gar nicht jeden Tag, aber wenn man einige Tage auf so viele Lebensmittel verzichtet hat, ist die Aussicht auf etwas Fleisch einfach nur herrlich!
Das Fleisch hatte ich bereits freitags auf dem Wochenmarkt gekauft, denn dort gibt es bei meinem Obst- und Gemüsehändler auch Fleisch vom schottischen Hochlandrind aus eigener Züchtung (praktischer Weise vakuumverpackt, so dass es sich auch einige Tage im Kühlschrank hält). Das ist natürlich teurer als im Supermarkt, aber dafür weiß man wenigstens wo das Fleisch herkommt und dass die Rinder auf der Weide aufgewachsen sind.
Laut Plan sollte man zwei Mahlzeiten mit jeweils 260g Fleisch (wer kein Rind mag, kann auch Geflügel, Fisch oder Tofu essen) und 6 Tomaten zu sich nehmen - am besten morgens und abends. Fleisch zum Frühstück? Hmm, ich weiß ja nicht, aber da ich den Abend zuvor auf der Karnevalsparty gewesen war, schlief ich sowieso etwas länger. Zum Frühstück gab es trotzdem erstmal das obligatorische Glas Wasser und dazu zwei Tomaten mit groben Meersalz. Da ich Tomaten liebe, für mich kein Problem. Für Mittag- und Abendessen kochte ich mir aus Fleisch, acht Tomaten und einer Paprika ein leckeres Gulasch (das Rezept zeige ich euch auch bald).
Für den sechsten Tag hatte ich mir ebenfalls auf dem Markt ein schönes Stück Rindersteak gekauft, das ich dann Rosenmontag genüsslich verspeiste. Da macht es dann auch nichts, wenn man keine Beilagen wie Kartoffeln oder Nudeln essen darf. Es gab ja Gemüse in Form von Paprika und Tomaten. Kalt war mir trotzd der reichhaltigeren Nachrungszufuhr trotzdem dem meisten Tag, also wurde neben Wasser auch viel Tee getrunken - und das Ende der Woche war ja auch schon in Sicht!Tag 7 - was habe ich mich darauf gefreut! Zum Frühstück hatte ich mir schon am Vorabend Quinoa mit Apfel und Walnüssen gemacht, so dass ich morgens nur meine Orangen und Grapefruit für den frischen Saft auspressen musste. Herrlich! Das war definitiv ein Frühstück nach meinem Geschmack und so reichhaltig, dass ich das Mittagessen ausfallen ließ und erst abends Naturreis mit Paprikagemüse in der Pfanne zubereitete.
Wusstet ihr, dass Naturreis 40 Minuten kochen muss? Ich hab das natürlich erst gesehen als ich schon voller Tatendrang Zwiebeln und Paprika in der Pfanne andünstete. Naja, Pfanne wieder vorm Herd genommen, ein bißchen Haushalt erledigt und dem Reis einen kleinen Vorsprung gegeben. Obwohl eine kleine Tasse Reis gar nicht so viel aussah, war ich pappsatt und hoch zufrieden, die Woche so gut und konsequent durchgezogen zu haben.
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Leicht nervös habe ich mich am nächsten Morgen wieder auf die Waage gestellt und konnte gar nicht fassen, dass ich in der einen Woche tatsächlich 3,7kg abgenommen hatte. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich den ganzen Tag bester Laune war!
Der Gewichtsverlust soll ja aber eigentlich nur ein netter Nebeneffekt sein, denn schließlich geht es beim Detox hauptsächlich ums Entgiften und darum, den Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen. Ohne meine Blutwerte kontrolliert zu haben, würde ich sagen: Das hat auch wunderbar funktioniert. Ich fühlte mich, vom Kältegfühl einmal abgesehen, die ganze Woche über sehr gut und vor allem zum Ende hin leichter und weniger aufgebläht.
Ich war selbst sehr überrascht, wie leicht es mir doch gefallen ist, mich an die Regeln dieses Detox-Programmes zu halten. Mir ist bewusst, dass es Detox-Programme wie Sand am Meer gibt - für mich war dieses genau das Richtige und ich kann mir vorstellen, nach einer Pause noch einmal eine Woche mit dem SOS-Programm zu machen. Ein oder zweimal die Woche reine Gemüse-Tage (als Entlastungstage) einzulegen, erscheint mir außerdem sinnvoll für mich, denn die Detox-Woche soll für mich keine einmalige Aktion gewesen sein, sondern ein Teil meiner Ernährungsumstellung. Mit Entlastungs-Tagen kann ich auch zwischendurch etwas Gutes für meinen Körper tun und bleibe dabei flexibel bzw. muss mich nicht gleich eine ganze Woche 'quälen'.
Wie ist das bei euch? Habt ihr schon mal Detox gemacht? Falls ja, in welcher Form? Ich bin immer offen für Neues. :)
Leeven Jross us Kölle.
Liebe Nika, vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Detox habe ich noch nicht ausprobiert, aber es klingt ganz interessant, da ich auch dringend etwas brauche, um meinen Stoffwechsel in Gang zu bringen. So viel dabei abzunehmen ist wirklich ein toller Nebeneffekt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Kirsten
Liebe Kirsten,
LöschenVielen Dank für deine lieben Worte. Ich bin sehr froh, es gemacht zu haben und auf diesem Weg auch ein paar Kilos los geworden zu sein. Eventuelle werde ich noch einmal eine Woche machen. Wenn du Lust hast, könnten wir dies ja zeitgleich machen und uns währendessen etwas austauschen.
Liebe Grüße
nika
Als Abschluss meiner Fastenzeit (Keine Süßigkeiten, Kein Alkohol..standart eben) hab ich mir auch eine Detoxwoche vorgenommen..
AntwortenLöschenMomentan denke ich an ein Saftfasten...
Ich wer dmich noch ein bisschen informieren müssen...
Aber irgendwie schreiben alle, dass sie sich nahc zwei tagen total schlapp fühlen und es dann besser geht..
ich glaube wenn mans weiß geht das, oder was meinst du?
Auf jeden Fall total gut zu lesen wie es dir ging!
Danke für deine Erfahrungen!
Viele liebe Grüße
Franzy
Hallo Franzy,
LöschenVom Saftfasten habe ich auch schon gehört, ich weiß aber für mich, dass diese Art von Detox nichts für mich wäre. Ich brauche etwas zum Kauen und natürlich auch irgendetwas, das Energie liefert (z.B. die Kartoffel an Tag 2 oder die Bananen an Tag 4), sonst wäre ich wahrscheinlich auch viel schlapper gewesen. Es schadet auf jeden Fall nicht, wenn man sich vorher seine Gedanken macht und einen guten Zeitpunkt auswählt, so dass man sich in Ruhe darauf einlassen kann.
Liebe Grüße
Nika