Es wird mal wieder Zeit für eine Buchvorstellung. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, euch alle Bücher, die wir in unserem kleinen Buchclub lesen, hier vorzustellen, aber die beiden Bücher, die auf "Leichenraub" von Tess Gerritsen folgten, habe ich übersprungen: "Hector's Reise" fand ich überraschenderweise leider nicht so gut, als dass ich es euch vorstellen wollte, und "Die Bücherdiebin" muss ich euch wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen, weil es so bekannt und so gut ist.
Nach "Die Bücherdiebin", die ich nach einigen Start-Schwierigkeiten geradezu verschlungen und zum Ende wie ein Schlosshund geheult habe, musste ich erst einmal etwas ganz anderes lesen. Beim Blick auf meinen Bücherstapel fiel meine Wahl auf "Safe House" von Chris Ewan. Ein typischer Spontan-Kauf in der Mittagspause auf dem Mängelexemplar-Wühltisch meiner Buchhandlung um die Ecke.
Um was gehts?
Als Rob Hale nach einem Motorradunfall im Krankenhaus aufwacht und sich nach seiner Befahrerin erkundigt, vermuten die Ärzte, dass seine Gehirnerschütterung doch schlimmer ist als zunächst angenommen. Denn von einer zweiten Person weiß im Krankenhaus niemand.
Doch Rob ist sich sicher, dass Lena, die er einen Tag zuvor in bei der Reparatur ihrer Heizung in einem abgelegenen Cottage kennengelernt hatte, mit ihm auf dem Motorrad saß. Niemand will ihm glauben, doch Rob ist fest entschlossen, nach Lena zu suchen. Und dann taucht plötzlich die Privatdetektivin Rebecca auf und bietet ihm seine Hilfe an. Doch kann Rob ihr trauen?
Und was hat das alles mit Rob's Schwester zu tun, die sich vor wenigen Wochen das Leben nahm?
Was denke ich über das Buch?
Ich bin ehrlich gesagt etwas zwiegespalten, was dieses Buch betrifft. Die Grundidee der Geschichte gefällt mir sehr gut (weswegen ich das Buch ursprünglich auch gekauft habe) und die erste Hälfte habe ich gradezu verschlungen. Man will mehr darüber erfahren, was mit Lena passiert ist, wer Rebecca ist, wer hinter dem Motorradunfall steckt und wie all diese losen Enden überhaupt zusammen gehören.
Die zweite Hälfte des Buches kann da leider nicht mithalten. Es kommen mehr Schauplätze, Personen und Erzählstränge hinzu; zeitgleich nimmt die Brutalität zu und die Anzahl der Leichen steigt stetig an. Nicht ungewöhnlich für einen Thriller, aber auf mich wirkte es in dieser Geschichte sehr übertrieben und zu konstruiert.
Die Auflösung des ganzen Komplotts auf den letzten paar Seiten des Buchs war zudem recht ernüchternd und hat mir überhaupt nicht gefallen. Sehr schade, denn die Idee, der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte sowie die Schauplätze auf der Isle of Man haben mir während der ersten zwei Drittel des Buches wirklich gut gefallen.
Alles in allem ist es ein netter Krimi für Zwischendurch, man hätte aber mehr daraus machen können.
Vorgestellt: Safe House, von Chris Ewan, ISBN-13: 978-3499254345
Vill Spass beim lese!
Leeven Jross us Kölle.
Die Bücherdiebin fand ich auch super! würde mich daher doch über eine Vorstellung freuen!
AntwortenLöschenYM
Hallo,
LöschenVielen Dank für den Hinweis. Dann werde ich natürlich gerne auch eine Vorstellung von "Die Bücherdiebin" schreiben.
LG
Nika