Vor einigen Tage hatten wir mal wieder eine Postkarte von der Blutspende-Zentrale im Briefkasten. Diese werden 5-6 Mal im Jahr an alle registrierten Spender verschickt und je nach Nachlass individuell gestaltet. Sprich im Dezember ein Weihnachtsgruß, im Frühjahr eine Karte passend zum Osterfest oder wie in diesem Fall eine Einladung zum heutigen Weltblutspende-Tag. Dieses findet jedes Jahr am 14. Juni statt und erinnert an Karl Landsteiner, dem Entdecker der Blutgruppen.
Warum also nicht diesen Tag zum Anlass nehmen, um auf das wichtige Thema "Blutspenden" aufmerksam zu machen?
Blut spenden sind so wichtig und doch gibt es in meinem Familien- und Bekanntenkreis nur eine handvoll Leute, die (regelmäßig) Blut spenden gehen. Selbst Menschen, die selbst oder deren Angehörige schon einmal eine Bluttransfusion benötigt haben, zählen nicht dazu.
Das erstaunt mich immer wieder, denn für mich ist Blutspenden eine Selbstverständlichkeit. Seit ich 18 bin gehe ich regelmäßig - also alle 13 Wochen - Blut spenden und habe seitdem ca. 35x gespendet. Das mag jetzt viel klingen, ist es aber gar nicht, wenn man bedenkt, wie viele Blutkonserven täglich gebraucht werden.
Zugegeben: Nicht immer lief alles reibungslos. Manchmal machten mir meine Hb-Werte (ein Anzeichen für Eisenmangel) oder mein Blutdruck einen Strich durch die Rechnung, so dass ich erst 14 Tage später spenden durfte. Manchmal musste ich eine längere Pause aufgrund von Urlaub in fernen Ländern (es gibt gewisse Sperrfristen) oder Tätowierungen einlegen, aber das hat mich nie gestört oder davon abgehalten, wieder zur Blutspendezentrale der Uniklinik zu fahren. Denn einen riesen Vorteil hat das Blut spenden ganz konkret für mich: Es ist ein kostenloser Gesundheits-Check!
Zum Glück wurden in meinem Blut noch nie Auffälligkeiten entdeckt - das ist schon mal sehr beruhigend! -, aber aufgrund meines oft sehr niedrigen Hb-Werts wurde mir von der Ärztin vor Ort empfohlen, doch mal vom Hausarzt meine Schilddrüse checken zu lassen. Weitere Infos zum Thema Gesundheits-Check und Eisenhaushalt findet ihr auf den Seiten der Uniklinik Köln ("Ihre kostenlose Gesundheitsvorsorge" ° "Eisenhaushalt und Blutspenden").
Jetzt mal Hand aufs Herz: Wer von euch war noch nie Blut spenden?
Generell darf jeder, der volljährig und gesund ist, Blut spenden. Die genauen Zulassungskriterien findet ihr hier zusammengefasst und könnt ihr natürlich auch jederzeit bei eurem Hausarzt und Blutspendeeinrichtungen erfragen. Auch der Ablauf einer Spende wird hier sehr ausführlich beschrieben (KLICK) - und ich kann euch aus Erfahrung sagen: Alles halb so schlimm. 😊
Für eure Spende gibt es eine kleine Aufwandsentschädigung, außerdem wird man kostenlos mit Getränken und kleinen Snacks, wie belegten Brötchen oder Kuchen versorgt, damit es gar nicht erst zu Kreislaufproblemen kommt. Nach drei Spenden könnt ihr euch einen Blutspendepass ausstellen lassen, in dem eure Blutgruppe, sowie ein Notfallkontakt vermerkt werden.
Außerdem ist im Rahmen einer Blutspende eine Typisierung für die Knochenmarkspenderdatei kostenlos und ohne weiteren Aufwand möglich. Das hat den riesen Vorteil, dass ihr euch nicht noch extra bei der DKMS registrieren müsst, da ihr automatisch im Zentralen Knochenmarksregister eingetragen seid. Auch einen Organspende-Ausweis könnt ihr gleich vor Ort ausfüllen, falls ihr noch keinen habt.
Viele Krankenkassen belohnen zudem mittlerweile das Blutspenden, da es - wie bereits oben beschrieben - ein kostenloser Gesundheitscheck ist und für Krankenkassen somit als Präventionsmaßnahme (auch wegen der günstigen Effekte für die Blutfette und Blutdruck) gilt. Wusstet ihr eigentlich, dass neue Studien belegen, dass Blutspenden den Bluthochdruck senkt?
Also wenn ich euch jetzt nicht überzeugt habe, Blut zu spenden, dann weiß ich es auch nicht! 😄
Die Blutspendezentrale der Uniklinik Köln ist verkehrstechnisch sehr gut zu erreichen. Entweder mit der Straßenbahn Linie 9 bis zur Haltestelle "Lindenburg / Universitätsklinik" oder Linie 13 bis Haltestelle Gleueler Straße/Gürtel oder mit dem Bus 146 bis Haltestelle Leiblplatz. Von dort aus sind es jeweils nur wenige Minuten Fußweg bis zur Blutspendezentrale.
Wer mit dem Auto kommt (Adresse Kerpener Str. 62) kann kostenlos in den Parkhäusern der Uniklinik und auf den Parkplätzen der Frauenklinik und der Zahnklinik parken. Das Parkticket könnt ihr in der Blutspendezentrale abstempeln lassen.
Die Blutspendezentrale der Uniklinik Köln befindet sich im Erdgeschoss des Gebäude 39 und ist zu folgenden Spendezeiten erreichbar:
Montag bis Mittwoch: 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr
Donnerstag bis Samstag: 07.30 Uhr bis 14.00 Uhr
Natürlich gibt es in Köln noch mehr Möglichkeiten, Blut zu spenden, z.B. im Krankenhaus Merheim oder deren Zweit-Einrichtung mitten in der Innenstadt (Breite Straße) oder bei Plasma Service Europe (auf den Ringen), wo ihr übrigens auch Blutplasma spenden könnt, oder beim DRK-Blutspendezentrum Köln am Neumarkt. Darüber hinaus ist das DRK an bestimmten Terminen auch in ganz Köln unterwegs und baut seine mobilen Spende-Zentren in Pfarrsälen, Schulen oder Vereinsheimen auf. Die aktuelle Übersicht findet ihr auf der Seite des DRK oder beim DRK Blutspendedienst West.
Ihr seht also, dass es allein in Köln unzählige Möglichkeiten und Termine gibt, an denen man Blut spenden kann. Daher meine Bitte: Geht Blut spenden! Gerade in den Sommermonaten gehen die Bestände der Blutbanken deutschlandweit stark zurück und es werden dringend Spender gesucht.
Leeven Jross us Kölle.
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