"...and it was all yellow..." - Mitbringsel vom Great East Swim |
Aber von vorne: Als wir samstags von unser einwöchigen Ostsee-Reise mit traumhaften Wetter wieder nach Köln zurück kamen, wurden wir auf der Autobahn eine Stunde vor Köln von Gewitter und Platzregen der übelsten Sorte begrüßt und fragten uns direkt, ob denn am darauffolgenden Tag der Swim&Run überhaupt stattfinden würde. Ganz ehrlich: Es wäre mir ganz lieb gewesen, wenn es abgesagt worden wäre, denn auch am Sonntag war das Wetter war alles andere als sommerlich: bewölkt, diesig, schwül. An diesem Sonntag verstand ich endlich, was die Leute immer mit Kreislauf-Wetter meinten.
Am See angekommen merkte ich außerdem schnell, dass die anderen Teilnehmer zwar alle sehr nett und höflich, aber trotzdem so gar nicht mein Fall waren. Denn scheinbar waren wir die einzigen Hobby-Athleten, die nur zum Spaß dabei waren, während alle anderen wie (professionelle) Triathleten auftraten und den Swim&Run als Wettkampf ansahen. Die Rahmenbedingungen waren also alles andere als optimal für mich, die Laune aber trotzdem gut. Noch...
Nachdem wir unsere Startunterlagen abgeholt und in der Wechselzone und Laufkleidung bereit gelegt hatten, machten wir uns parat für unseren Start über die Volksdistanz um 11:00. Die Wassertemperatur betrug 20,7°C, so dass meine Schwester und ich uns dafür entschieden, ohne Neopren zu schwimmen. Trotzdem war es ein Sprung ins kalte Wasser und ich hatte kurzzeitig Schnappatmung, als wir vom Ponton aus ins Wasser eintauchten, aber nachdem wir die Startlinie schwimmend erreicht hatten, hatte ich mich an die Temperatur gewöhnt und fühlte mich recht wohl. Kurz darauf ertönte der Startschuss und los ging es! Binnen Minuten hatte sich das Feld sortiert und ich schwamm recht einsam und alleine am Ende des Felds erst 500m in die eine, dann nach der Wende an der Boje in die andere Richtung und kam als vorletzte Schwimmerin aus dem Wasser. Schnell in die Wechselzone und ... Ja, was dann? Etwas verwirrt vom plötzlichen Bewegungswechsel dauerte es einige Momente bis ich mich endlich auf das Umziehen konzentrieren konnte und die Wechselzone verlassen konnte.
Jetzt "nur noch" 7km um den See herum laufen. Eigentlich eine schöne Strecke, aber sehr einsam und wenig abwechslungsreich, was mir neben einem viel zu hohen Puls und schmerzendem Bein sehr zu schaffen machte. Mein persönliches Ziel, die 7 Kilometer ohne Gehpausen durchzulaufen, konnte ich leider nicht erfüllen, denn nach Kilometer 1, 2, 4 und 6 musste ich jeweils ein paar Meter gehen, um zu Atem zu kommen und meinen Puls zumindest in die Nähe meiner optimalen Herzfrequenz zu senken. Hatte ich mich beim Schwimmen noch gut gefühlt, so fühlte sich das Laufen wie ein Kampf an und ich muss gestehen, wirklich gar keinen Spaß beim Laufen empfunden zu haben. Ich war einfach nur froh, als ich endlich auf dem letzten Teilstück angekommen war und das Ziel nach einer Gesamtzeit von 01:33:07 erreicht hatte. Leider gibt es keine Aufteilung der Zeitmessung in Schwimmen, Wechsel und Laufen, aber ich denke, für meinen ersten Swim&Run ist es schon okay so.
direkt nach dem Zieleinlauf... |
... und eine halbe Stunde später. |
Nur 10 Tage später ging es bereits nach England zum Great East Swim in Alton Water, Suffolk und ich muss sagen: Diese Art der Veranstaltung ist genau nach meinem Geschmack. Hier merkt man direkt, dass es eine Veranstaltung für jedermann ist und es nicht ums Gewinnen, sondern um das Dabeisein geht. Kurz gesagt: Die Stimmung war fantastisch!
Meine Schwester und ich waren bereits Donnerstagnachmittag nach England geflogen, um den Great East Swim mit einem schönen, verlängerten Wochenende zu verbinden. Über AirBnB hatten wir ein wunderschönes, kleines Garten-Cottage in direkter Nähe zu Alton Water gemietet, das sehr viel Platz bot und perfekt für unsere Zwecke war. Den ersten Abend verbrachten wir im örtlichen Pub (400m die Straße lang - herrlich!) bei gutem Essen und natürlich dem EM Spiel Deutschland-Polen. Den nächsten Tag nutzten wir für den Besuch einer Farm (inklusiver Farm-Shop, Cafe, zwei kleinen Boutiquen und eigener Metzgerei) und kleinen Dörfern rund um Alton Water, wo wir am Abend auch unsere Freundin Amanda, die mit dem Zug aus London kam, abholten. Den zweiten Abend verbrachten wir mit leckerer Pasta in unserem kleinen Cottage und genoßen gutes Essen, gute Gespräche und guten Wein, denn eins ist ganz wichtig: stay hydrated! 😉😉
Aber Spaß bei Seite: Ausreichend trinken - vor allem auch vor dem Wettkampf - ist ganz wichtig, denn der Körper kann Wasser nicht speichern und reagiert sehr empfindlich auf Flüßigkeitsverlust während des Sports. Ihr kennt das sicher. Anders als in Köln fühlten wir uns dieses Mal alle gut vorbereitet und auch das Wetter war angenehmer als noch zwei Wochen zuvor. Außerdem wussten wir ja: Dieses Mal müssen wir nur schwimmen. Kein Wechsel, kein Laufen. Wenn das keine Motivation ist!
Anders als im letzten Jahr beim Great Scottish Swim hatten wir uns dieses Jahr alle drei für die gleiche Startzeit angemeldet. Es war zwar klar, dass Anne und Amanda viel schneller als ich schwimmen und wir uns gleich nach dem Start verlieren würden, aber es war dennoch genau die richige Entscheidung. Es war toll, gemeinsam in den Startbereich zu gehen, noch ein paar Fotos mit der wasserdichten Kamera zu machen und sich gegenseitig viel Erfolg zu wünschen. Dabei sind unter anderem diese Fotos entstanden:
Bei allen Great Swims ist es Pflicht, einen Neoprenanzug zu tragen, also quetschte ich mich in meinen. Wenn man erstmal drin ist, fühlt es sich gut an, aber bis man erstmal drin ist... Puh, ganz schön schweißtreibend! Da ist man dann froh, wenn man im Startbereich angekommen ist und in der acclimation zone ins Wasser darf, um sich zu akklimatisiseren und sich an die Temperatur (ca. 18°C) zu gewöhnen.
Obwohl ich noch nie die Distanz von 1 Meile ( ca. 1,6 Kilometer) im Freiwasser geschwommen war, fühlte ich mich an diesem Tag richtig gut und zuversichtlich, eine gute Zeit zu schwimmen. In Schottland hatte ich 2015 für die 1/2 Meile 28:47 gebraucht und mir daher als Ziel gesetzt, in diesem Jahr die 1 Meile unter 56 Minuten zu schwimmen. Im Schwimmbad hatte ich bereits eine Zeit von 52 Minuten gestoppt, aber im Freiwasser weiß man ja nie, denn dort schwimmt man nicht schnurgerade und hat zudem mit Wind, Wellen und anderen Teilnehmern zu kämpfen. Aber wie gesagt: Ich fühlte mich gut, die Stimmung war grandios und ich hatte innerhalb unserer Wave irgendwie meinen Platz gefunden, so dass ich zwar immer andere Schwimmer um mich herum hatte, ihnen aber nie in die Quere kam.
Nichtsdestotrotz ist eine Meile ganz schön weit. Umso überraschter war ich, als ich auf der Uhr im Zielbereich sah, dass ich deutlich unter meinem Ziel von 56 Minuten geblieben war. Ich habe nämlich nur sage und schreibe 46:55 für 1 Meile gebraucht und bin so stolz auf diese Zeit und meinen Erfolg, mit viel Training und einem klaren Ziel soweit gekommen zu sein. Ich glaube, man sieht den Fotos auch deutlich an, wie viel Spaß ich beim Great East Swim hatte und wie schön diese Veranstaltung insgesamt war.
Bei den Great Swims ist die Ziellinie ein Tor im Wasser. |
Happy Nika! :) |
Zur Belohnung habe ich mir übrigens einen neuen Kaputzenpullover aus dem Merchandise Stand der Great Swim Reihe gegönnt und den Plan gefasst, nächstes Jahr noch am Great North Swim und den Great Manchester Swim teilzunehmen, um alle fünf Great Swims gemacht geschwommen zu sein. Einen weiteren Swim&Run wird es hingegen für mich wohl eher nicht geben...
Bestimmt interessiert euch aber auch, was sich im Juni und Juli kilometertechnisch bei mir getan hat. Einiges würde ich sagen, denn ich war im Juni wirklich fleißig und neben den beiden Swims noch weitere 8x schwimmen, so dass ich im Juni auf 8,9 schwommene Kilometer komme. Das ergibt einen aktuellen Stand von:
bisher geschwommene km: 20,3 km (= 812 Bahnen im Schwimmbad)
Aktueller Spendenstand: 30€
Da ist noch etwas Luft nach oben und ich mache weiterhin viel Werbung für mein Projekt. Kaum einer, den ich treffe, kommt drum herum, sich anzuhören, was hinter meinem Projekt #Nikaschwimmt steht und wofür ich Spenden sammle. Ich hoffe, es hilft und es kommen noch mehr Spenden im Rahmen meiner Aktion Schwimmen für den guten Zweck und für das Projekt "4 Pfoten für Sie" der Alexianer in Köln zusammen. Spenden richtet ihr bitte an:
Alexianer Köln GmbHDurch den individualisierten Verwendungszweck sind eure Spenden meiner Aktion zuordbar, so dass ich euch nach dem letzten Schwimm-Event am 16. Juli verkünden kann, wie viele Spenden ich insgesamt erschwommen habe. Eine Spendenbescheinigung stellen euch die Mitarbeiter der Alexianer gerne aus.
Stichwort: „Schwimmen für den guten Zweck“
Bankverbindung: Darlehnskasse Münster eG
IBAN: DE92 4006 0265 0017 5599 00
Alle Infos zu meiner Aktion findet ihr, wenn ihr auf das große, blaue Logo klickt. Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, der schaut am besten auf meiner Facebook-Seite oder meinem Instagram-Account vorbei. Dort findet ihr (fast) täglich Neuigkeiten rund um den Blog und um mein Schwimm-Projekt.
Leeven Jross us Kölle.
Beim zweiten Schwimm-Event sieht man dir auch wirklich an, dass es dir mehr Spaß gemacht hat! :) Ich find aber auch 7km nach dem Schwimmen wirklich heftig. Also 7km an sich finde ich schon happig, ich schaff keine 5 :D
AntwortenLöschenIch hab mir jetzt auch endlich mal die Kontoverbindung notiert, weil ich das Projekt wirklich super finde und es gerne unterstützen möchte. Dieses 4 Pfoten Projekt ist einfach eine klasse Sache und ich finde, wir vergessen viel zu oft die alten Leute, obwohl diese doch schon ihr ganzes Leben für uns geackert haben... Schön, dass du uns dieses Projekt vorgestellt hast, ich kannte das nämlich nicht :)
LG Kerstin
Liebe Kerstin,
AntwortenLöschenVielen Dank für dein Interesse an meinem Projekt und deine vielen, lieben Kommentare. Ja, das mit dem Laufen war etwas doof, weil ich vorher einfach nicht dafür trainieren konnte und mich auch währenddessen unwohl fühlte. Da bleibt ich doch lieber beim Schwimmen bzw. mache das mit dem Laufen dann einzeln im Herbst.
Vorab auch schon mal vielen Dank für deine Spende - spätestens in 10 Tagen wissen wir ja, wie viele Kilometer insgesamt zusammen gekommen sind. Ich werde versuchen, bis dahin noch so viel wie möglich zu schwimmen, aber mir rennt etwas die Zeit davon.
Liebe Grüße
Nika